An Hans Robert Jauß schreibt Hans Blumenberg am 25. Januar 1974, er sehe sich selbst "immer mehr auf die Seite der lachenden thrakischen Magd geraten, wenn ich angesichts der vor mir stehenden fünf Bände von Poetik und Hermeneutik die von mir sicher nicht unverschuldete abenteuerliche Steigerung des Abstraktionsgrades betrachte, die mich heute nicht unbelustigt läßt". (DLA Marbach) Noch 1979 ist von einem "P-H-Laster der Überabstraktion" in einem Brief an Jauß die Rede (04.12.). So wie Blumenberg hier im Rückblick auf die Anfänge von Poetik und Hermeneutik eine andere Perspektive einnimmt auf die Sitzungen der Forschungsgruppe in den 60er Jahren ist der Blick auf die Geschichte mit Rekonstruktionen in Form nachträglicher Auslegungen verbunden. So geht es in den ersten Sitzungen um den Übergang der regelpoetischen Kunstkritik in die Moderne. Der Zeitabschnitt umfaßt etwa die Spanne von Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Themen der ersten drei Sitzungen waren: "Nachahmung und Illusion", "Immanente Ästhetik - Ästhetische Reflexion. Lyrik als Paradigma der Moderne" und "Die nicht mehr schönen Künste. Grenzphänomene des Ästhetischen". -